21.04.2022

Zeitung kann wegen Stromausfall nicht gedruckt werden

Nach 43 Jahren konnte am 20.04.2022 erstmals eine Ausgabe der Berliner taz nicht gedruckt werden. Der Grund dafür ist einfach, aber folgenreich: ein nur wenige Sekunden andauernder Stromausfall am Serverstandort.

Manchmal haben kleine Ursachen eine sehr große Wirkung. So kam es bei dem Rechenzentrum, in dem die Server der Berliner Tageszeitung taz stehen, zu einem Stromausfall. Der dauerte nur wenige Sekunden, führte aber zu einem mehrere Stunden andauernden Ausfall der Server und niemand kam bis zum Redaktionsschluss an die benötigten Daten. Die Ausgabe des 20. Aprils konnte somit nicht in den Druck und da auch die Website nicht verfügbar war, gab es nicht einmal eine digitale Ausgabe.

Der Rechenzentrumsbetreiber prüft aktuell den Vorfall und wie es zu solch einem massiven Ausfall kommen konnte. Dies wirft auch die Frage auf, ob es einen Disaster-Recovery-Plan und entsprechende Notfallsysteme gab, die hätten einspringen müssen oder ob man sich vonseiten der taz darauf verlassen hat, dass das moderne Rechenzentrum an sich genügend Sicherheit bietet.

Vor jedem Disaster-Recovery-Plan erfolgt eine dezidierte Risikoanalyse, die nicht nur die möglichen Risiken aufzeigt, sondern auch gesetzliche Vorgaben oder geschäftskritische Strukturen miteinbezieht. Am Ende geht es bei der Disaster Recovery darum, die wichtigen Geschäftsdaten zu retten bzw. bereits im Vorfeld so abzuspeichern, dass zu jedem Zeitpunkt eine Sicherheitskopie besteht, auf die im Notfall weiterhin zugegriffen werden kann. Im besten Fall stehen dafür Server in einem zweiten Rechenzentrum zur Verfügung, das in ausreichender Entfernung von mindestens fünf Kilometern verortet ist, um zu verhindern, dass beide Rechenzentren von dem gleichen Notfall betroffen sind.

Neben dieser Zwei-Rechenzentren-Strategie gibt es noch weitere Disaster-Recovery-Strategien, die wichtige Daten retten oder wiederherstellen. Regelmäßige Backups sind dabei eine Kernmaßnahme. Wie oft solche Backups durchgeführt werden müssen, ob täglich, stündlich oder in Realtime, hängt dabei stark vom Unternehmen und den entsprechenden Daten ab. Diese Backup-Intervalle und die Daten selbst geben auch vor, welche Art von Notfallnetzwerk bzw. welche Kapazitäten erforderlich ist.

Der Stromausfall der taz-Server zeigen ebenso wie das Feuer im OVH-Rechenzentrum im März 2021, wie schnell eine kleine Ursache, für die man sich anscheinend gut gerüstet fühlte, zu schwerwiegenden Folgen führen kann. Daher kann man nur jedem Unternehmen anraten, sich umfassend mit dem Thema Notfallmanagement in der IT in Form eines Disaster-Recovery-Plans auseinanderzusetzen.

Inzwischen sucht die taz einen Projektmanager für den Relaunch der Website. Ob dies in einem engeren Zusammenhang zu dem kürzlichen Ausfall steht, wird nicht erwähnt. Dennoch ist die Stellenausschreibung direkt, nachdem die Website wieder online war, erschienen, was zu Spekulationen aufruft.



Quellen
Golem: Taz kann wegen Serverausfall nicht gedruckt werden
rbb24: Zeitung "taz" wegen Stromausfall nicht erschienen

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