06.07.2021

Datenschutz als Innovationsbremse?

Ist der Datenschutz mehr Bremse als Hilfe? Oftmals hört man Aussagen wie:"Das geht nicht wegen Datenschutz", oder "Das können wir nicht machen wegen der DSGVO." Warum es viel eher heißen sollte:"Das können wir aus Datenschutzgründen SO nicht machen", klärt der folgende Artikel über gern genutzte Ausreden, warum die Digitalisierung in Deutschland nicht vorankommt.

Berlin, 06.07.2021 – Seit etwa Mitte 2020 hört man es immer öfter: Geht nicht wegen Datenschutz! Ob bei der Kontaktnachverfolgung von infizierten Personen, der Entwicklung einer funktionierenden Warn-App oder bei einer europäischen Lösung für den Nachweis des Impfschutzes, oft wird unser scharfes Datenschutzgesetz als Bremse vorgeschoben.

Etwas mehr als drei Jahre nach Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gibt es immer noch viele Missverständnisse, aber oftmals wird man das Gefühl nicht los, dass Datenschutzbedenken vorgeschoben werden, um sich nicht mit dem tatsächlichen Problem befassen zu müssen. Es ist so viel einfacher, dem Gesetzgeber die Schuld zuzuweisen.

„Entscheider in Politik und Wirtschaft sollten nicht der Versuchung erliegen, den Datenschutz pauschal für Fehlentwicklungen und Probleme verantwortlich zu machen. Das ist ein Reflex, der selten den Kern des Problems trifft.“ Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz (LfD) Niedersachsen (Beschwerden zu Datenschutzverstößen und Komplexität von Verarbeitungsprozessen nehmen weiter zu)

Die Digitalisierung werde nicht durch den nötigen Datenschutz gebremst, vielmehr würde es als Ausrede dienen. Doch ohne Datenschutz werden wir hier nicht vorankommen. Denn nur eine sichere und transparente Datenverarbeitung wird Unternehmen, Behörden und Verbraucher am Ende von den Vorteilen der digitalen Vernetzung überzeugen.

Allein bei der Kontaktnachverfolgung z.B. in Restaurants zeigte sich, wie einfach es sein kann, einen angemessenen Datenschutz zu gewährleisten. Während einige Gastwirte ganze Ordner mit sämtlichen Daten ihrer Kunden herumreichten und dazu aufforderten, sich in die Liste einzutragen, nutzen andere versiegelte Umschläge mit Kontaktkarten. Auf den Umschlägen werden Datum, Zeit und ggf. Tischnummer notiert, sodass sie nur im Falle einer Infektionsmeldung geöffnet werden müssen und ansonsten einfach vernichtet werden können. Es ist recht einfach, sich vorzustellen, dass die Datensätze, die öffentlich für jeden einsehbar sind, vermutlich auch nicht immer die echten Kontaktdaten enthalten.

Gerade bei den digitalen Lösungen krankt es nicht unbedingt am Datenschutz, sondern vielmehr scheitern viele Konzepte aufgrund mangelnden Schutzes vor Fälschungen oder Ausnutzens des Systems. Doch hier sollte jedem bewusst sein, dass es bisher keine Systeme gibt, die komplette Sicherheit bieten. Hacker arbeiten immer daran, Lücken und Schlupflöcher zu finden. Hier gilt es, eine Lösung zu finden, die besonders stark gegen Angriffe geschützt ist.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die DSGVO wichtig und notwendig ist, um Verbraucher und deren Daten zu schützen. Der Datenschutz kann aber nicht die Generalausrede sein, um Innovationen voranzutreiben. Der Fortschritt der Digitalisierung ist für Deutschland aktuell so wichtig wie nie zuvor: Home Office, Home Schooling, digitale Behördengänge. Wir müssen aufschließen und dürfen nicht stetig weitere Ausreden suchen, warum es nicht klappen kann.

Quelle

Beschwerden zu Datenschutzverstößen und Komplexität von Verarbeitungsprozessen nehmen weiter zu

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